Jeder Mensch - egal wie alt, egal woher - will irgendwann endlich ankommen.
Wir wollen dem, was Menschen bewegt, auf die Spur kommen, sie mit anderen Menschen und mit Entscheider*innen ins Gespräch bringen. Kunst soll dabei Gedankenöffner sein. Sie trägt zu einem möglichst vorurteilsfreien Austausch auf neutraler Basis bei.
Mit unserem Projekt #endlichankommen widmen wir uns ein Jahr lang den Sorgen, Ängsten und Hoffnungen der Menschen in Stadt und Region. Wir nehmen die in den Blick, die sich nicht ausreichend gesehen fühlen, um sie besser zu verstehen. Im Mittelpunkt stehen Begegnungen, die im Alltag nicht zustande kämen.
Wir wollen voneinander lernen, aufeinander zugehen, einander gerecht werden, gemeinsame Werte entdecken, im besten Fall gemeinsam für deren Umsetzung eintreten und aktiv werden.
Dass Unterschiedlich-Sein als Chance begriffen werden kann, will das Projekt ebenso erfahrbar machen, wie das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn man selbst etwas verändert.
Kreative Formen der Begegnung, die Einbindung vieler Multiplikator*innen sowie ein möglichst barrierefreier Erfahrungs- und Wissenstransfer unterstützen diesen Prozess.
Ergänzt werden die Aktionen vor Ort durch digitale Begleitung, sodass auch über Würzburg hinaus Beteiligung möglich wird.
Die fotografischen Kunstwerke aus "1.000 Odysseen" von Winfried Muthesius machen neugierig. Manchmal erkennen wir nur Farben und Strukturen. Nicht leicht zuzuordnen. Aber voller Ästhetik.
Muthesius hat Spuren von Menschen eingefangen, die sich auf den Weg gemacht haben, um endlich irgendwo anzukommen. Vielen ist es nicht gelungen. Er hat sich beim Fotografieren auf das konzentriert, was die Menschen an den Füßen trugen und was verloren gegangen ist. Nichts hat er verändert, wenn er am Strand einer Insel zwischen Afrika und Europa Reste von Schuhwerk im Sand oder Tang entdeckte, verschlungen in Seilen oder Pflanzenresten, halb versteckt unter anderem Strandgut oder einfach frei da liegend, weil es vom auflandigen Wind blank gefegt worden war.
In den Jahren 2016/17 zeigte sich weltweit und besonders in Europa ein bedenklicher Trend: Mehr Demokratien gehen verloren als neue entstehen. Radikalisierung nimmt zu, auch unter jungen Menschen in Deutschland, wo ein Drittel sich zu extremistischen Gruppen hingezogen fühlt. Es kam zu einer besorgniserregenden Zunahme von antisemitischen, xenophoben und homophoben Äußerungen in der Gesellschaft, während die Zivilcourage abnahm. 2017 wurden in Deutschland durchschnittlich vier antisemitisch motivierte Straftaten pro Tag begangen.
Populistische Bewegungen gewannen an Zustimmung, während die Akzeptanz von Fakten abnahm, da einige Politiker alternative Fakten verbreiteten. Junge Menschen beteiligten sich immer weniger am politischen Prozess, mit der niedrigsten Wahlbeteiligung unter 30-Jährigen. Die Politik verstand die jungen Menschen nicht, was in Ländern wie England zu Entscheidungen wie dem Brexit führte, obwohl die Mehrheit der jungen Wähler dagegen war. Die Hashtag-Kampagne #NotInMyName thematisierte die geringe Wahlbeteiligung junger Menschen, kam jedoch zu spät, um Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen.
Das Mainfranken Theater Würzburg hat sich entschieden, seine kulturelle Reichweite zu nutzen, um ein wichtiges soziales Projekt zur Stärkung der interkulturellen Gemeinschaft zu unterstützen. Die Institution erkennt die Bedeutung von Kultur als Bindeglied zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen an und setzt sich aktiv für die Förderung des interkulturellen Dialogs ein.
In Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Initiativen hat das Mainfranken Theater ein Programm entwickelt, das die Vielfalt kultureller Hintergründe feiert und die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft fördert. Dieses Programm umfasst eine Reihe von Veranstaltungen, darunter Theateraufführungen, Workshops, Diskussionsrunden und künstlerische Projekte, die darauf abzielen, Barrieren abzubauen und Verständnis sowie Toleranz zwischen den Gemeinschaften zu fördern.
Durch sein Engagement für soziale Projekte zur Stärkung der interkulturellen Gemeinschaft zeigt das Mainfranken Theater Würzburg, dass Kunst und Kultur nicht nur unterhalten, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Schaffung einer offenen, inklusiven und solidarischen Gesellschaft leisten können.